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Die Geschichte des Internet

Das Internet nimmt in unserer Gesellschaft einen immer größeren Stellenwert ein. In den letzten Jahren bekam fast jeder Haushalt und jede Firma einen Anschluss an dieses für viele nicht mehr wegzudenkende Medium! Die vielen Möglichkeiten, auf welche ich später noch detailliert eingehen werde, erlauben dem Benutzer Aktionen, welche noch vor 25-30 Jahren undenkbar waren. Gerade für behinderte Menschen ist dieses Medium eine Bereicherung und eine Erleichterung in großem Maße. Bedauerlicherweise gibt es auch, wie im richtigen Leben, negative Aspekte bis hin zur Kriminalität, was der Haken an diesem sonst so tollen Medium ist! Da ich seit 1995 im Internet unterwegs bin und schon viele Dinge erlebt habe, möchte ich etwas über die Geschichte und die Möglichkeiten des Internets erzählen.

Was ist eigentlich Internet?

Das Wort "Internet" setzt sich aus zwei Teilen zusammen, "inter" (lateinisch für "zwischen") und net, der Abkürzung für "networking" (im Englischen für "vernetzen"). Im Computerbereich bedeutet "Internet" also die Vernetzung zwischen Computernetzen. Das Internet ist demnach ein „Computernetz-Netz“, also ein weltweites Netzwerk, welches aus vielen kleineren Netzwerken besteht, um weltweit Daten auszutauschen. Jeder Rechner kann theoretisch mit jedem anderen Rechner auf dieser Erde verbunden werden. Sogenannte Internetprotokolle sorgen für eine reibungslose Verbindung, vorausgesetzt die beiden Rechner, welche miteinander in Verbindung treten möchten, sind an das Internet angeschlossen.

Die Geschichte des Internet

Voraussetzungen für das Internet wurden sicherlich schon viele gemacht, wie z.B. der Telegraf, durch den man Nachrichten schnell über weite Distanzen übermitteln konnte, vor der Erfindung des Telefons durch Alexander Graham Bell im Jahre 1876. Das Telefonnetz ist bis heute das Transportmittel von Daten im Internet zum Endverbraucher und stellt somit sicherlich einen Meilenstein in der Entwicklung des Internet dar.  Am 04.10.1957 brachten die Sowjets ihren ersten Sputnik-Satelliten in die Umlaufbahn, zum Entsetzen der Amerikaner, die natürlich geschockt waren! Um ihr Gesicht zu wahren, musste Präsident Eisenhower schnell handeln und schickte für Amerika eigene Satelliten ins All. Am 01.02.1958 brachte die USA ihren eigenen Satelliten, den Explorer 1 in die Umlaufbahn. Er rief einige der besten Wissenschaftler des Landes zusammen und gründete die "Advanced Research Projects Agency" (ARPA).  Die ARPA befasste sich im Laufe der Jahre immer mehr mit Computernetzen. Um ihre weit verstreuten Computeranlagen zu vernetzen und Daten auszutauschen, schuf sie das Arpanet, den Vorläufer des Internets. Das Arpanet diente dazu unterschiedliche US-Universitäten und Forschungseinrichtungen, die für das Verteidigungsministerium forschten, miteinander zu verbinden.  Zunächst konnten nur Rechner gleichen Typs vernetzt werden. In den späten 50er Jahren baute J.C.R. Licklider mit seiner Forschungsgruppe eines der ersten „Time-Sharing-Systeme", welches es verschiedenen Computern ermöglichte, miteinander zu kommunizieren. Paul Baran hatte 1964 die Idee, Informationen durch sogenannte Paketvermittlung in einem Netzwerk zu übertragen.  Im Jahre 1973 wurde das Übertragungsprotokoll TCP/IP von Robert E. Kahn und Vinton G. Cerf, der als „Vater des Internet“ bezeichnet wird, in ihrer Forschungsarbeit entwickelt. Das dauerte mehrere Jahre und dieses Protokoll ist heute noch maßgebend, damit überhaupt Daten übertragen werden können. Es wird für das World-Wide-Web, E-Mail und viele andere Netzwerkdienste verwendet. Zunächst wurden nur zivile Projekte gefördert. Diese Projekte mussten aber auch militärisch nutzbar sein. Die ersten Knotenpunkte wurden von der ARPA finanziert. Die damals wichtigste Form war die E-Mail. Bereits 1971 wurde mehr über E-Mail abgewickelt, als über andere Module des Internets, welche später noch erwähnt werden.  R.S. Tomlinson gilt als Erfinder der E-Mail und präsentierte 1971 das erste E-Mail-Programm. Auf der Suche nach einem Zeichen, dass im normalen Schriftgebrauch nicht vorkommt, stieß Tomlinson auf das @-Zeichen (at-Zeichen), welches die E-Mail-Adresse von der Internetadresse unterscheidet. Im Jahre 1984 wurde ein Verfahren entwickelt, dass die vielen Adressen, die ursprünglich lange Zahlenfolgen sind, verwaltet und in sprechbare Namen umwandelt, da wir Menschen uns Namen besser merken können, als Zahlen.  Dieses Verfahren nennt man Domain Name System (DNS). Im Jahre 1993 bekam das Internet einen riesigen Schub durch die Entwicklung des World-Wide-Web, welches 1989 von Tim Berners-Lee, ein britischer Physiker und Informatiker,  im europäischen Labor für Teilchenphysik in Genf entwickelt wurde. Es befanden sich verschiedene Bereiche dieses Kernforschungszentrums auf französischem und schweizerischem Territorium, deren Infrastrukturen so unterschiedlich waren, dass ein Datenaustausch fast unmöglich war. Lee schlug ein Projekt vor, welches den weltweiten Datenaustausch und die Aktualisierung von Informationen zwischen Wissenschaftlern vereinfachen sollte.

Wie eingangs erwähnt, besteht das Internet aus vielen kleineren Netzwerken, an welche wiederum Computer mit der Speichermöglichkeit von Informationen angeschlossen sind. Auf diesen Computern sind viele Informationen gespeichert, die über das Internet, bzw. über das World-Wide-Web abrufbar gemacht werden können. Um überhaupt im World-Wide-Web nachzuschauen - man spricht im Allgemeinen vom Surfen - zu können, gibt es Browser. Das sind Programme zum Betrachten der Seiten im Internet. Lee schuf 1990 den ersten Browser unter dem Namen „World-Wide-Web“, später Nexus. Er konnte keine Grafiken direkt anzeigen, sondern nur Text. Die Grafik wurde nach dem herunterladen in einem extra Programm angezeigt. Mosaic war dann der erste Browser, der Bilder und Text darstellen konnte. Er wurde von der NCSA entwickelt, eine amerikanische Forschungseinrichtung zur Förderung der Nutzung von Informationstechnologien. Danach entstanden Programme, wie der Netscape Navigator und der Internet Explorer von Microsoft (1995 erschienen), welche lange Zeit „konkurrierten“. Ab 1998 ging der Gebrauch von Netscape Navigator zurück und Netscape arbeitete mit der Firma Mozilla zusammen, jedoch in neuen Versionen dieses Browsers wurden deutliche Mängel bescheinigt und Ende 1998 kaufte AOL Netscape auf. Seit 2002 gewinnt Mozilla immer mehr Marktanteile und der neue Browser Firefox wurde entwickelt. Dieser Browser ist sehr verbreitet, da er mit vielen Besonderheiten aufwartet. Man kann ihn individuell auf seine Bedürfnisse anpassen und schneller surfen.

Im Jahre 1990 ging der erste kommerzielle Internetprovider an den Start. Ein Jahr später waren mehr als 100 Länder an das Internet angeschlossen und im Januar 1993 waren es schon 1,3 Millionen Rechner. Das Internet ist schnell gewachsen und immer mehr Menschen privater Haushalte bekamen durch den damaligen Monopolisten, der Telekom, einen Zugang ins Internet.  Das Internet gewann immer mehr an Popularität, wodurch es auch wirtschaftlich immer interessanter wurde. Viele größere Firmen begannen, auf Internetseiten (Homepages) ihre Produkte darzustellen und anzubieten. Einige Privatleute gingen noch weiter und gründeten Firmen, die nur im Internet agierten und dort Waren und Dienstleistungen anboten. Mittlerweile hat fast jede Firma in Deutschland eine Internetseite, auf welcher die Firmen ihre Produkte bzw. Dienstleistungen anbieten. Auch viele Privatpersonen bekamen immer öfter eigene Internetseiten, die z.B. ihre Hobbies oder das Familienleben ect. darstellen. Inzwischen gibt es viele Internetanbieter, die Speicherplatz für eine solche Internetseite zum Teil auch kostenpflichtig anbieten.

Die Möglichkeiten des Internet

Das Internet hat viele verschiedene Facetten, jedoch mit einer der am häufigsten verwendete, ist das World-Wide-Web, weltweites Netz, welches oft im Sprachgebrauch mit dem Internet gleichgesetzt wird. Andere Internet Dienste, wie etwa E-Mail oder FTP sind nicht in das World-Wide-Web integriert.

Jeder hat bestimmt schon einmal den Begriff E-Mail gehört: Übersetzt heißt das elektronische Post. Dies ist der älteste Dienst im Internet und bietet die Möglichkeit Nachrichten mit Anhängen über das Internet zu verschicken. Zum Vergleich: Ein Brief, welchen man mit der Post versendet, erreicht nach 2-3 Tagen seinen Empfänger. Bedenkt man Sendungen in andere Länder oder Kontinente, kann es Wochen dauern. Per E-Mail dauert es nur Sekunden oder Minuten, bis der Empfänger sie hat – egal wo er sitzt!

In Newsgroups oder Foren, die so genannten schwarzen Bretter des Internet, können mehrere Personen Informationen austauschen oder richtig diskutieren. Probleme aller Arten werden besprochen und oft gelöst. Jeder kann vom heimischen Computer aus seine Meinung kundtun und etwas dazu beitragen.

Über das World-Wide-Web ruft man mittels Adressen (z.B. www.dirkpfeiffer.de) Internetseiten mit dem Browser auf, welche eine Fülle von Informationen anzeigen. Fast jeder sechste Bundesbürger hat eine Interntseite - und Firmen und Behörden sind auch vertreten. Es gibt ca. 863 Mio Seiten weltweit (Juni 2015). Man findet alles, was man möchte – teilweise muss man nur länger und genauer suchen, wobei man durch Suchmaschinen unterstützt wird. Suchmaschinen sind Programme, die auf bestimmten Internetseiten, wie z. B. Google gespeichert sind. Sie erstellen ein Inhaltsverzeichnis und schreiben mittels Internertrobotern, sogenannte Webcrawler alles sortiert rein, was sie im Internet finden. Diese Webcrawler grasen das Internet in bestimmten Zeitabständen nach neuen Inhalten ab.

Was das FTP (File-Transfere-Protokoll) angeht, so benutzt man dieses Verfahren, um Dateien oder ganze Programme auf einen Computer zu laden, der im Internet als Webserver fungiert. Webserver sind Dienste im Internet, welche Informationen zu Verfügung stellen, die weltweit über das World-Wide-Web abrufbar sind. Wenn ich meine Internetseite erneuern möchte, welche man in HTML programmiert, muss ich über FTP die neue Seite auf den Webserver kopieren. Die neue Version meiner Seite erscheint dann sofort nach dem Kopiervorgang.

Was gerade für den behinderten Menschen so hilfreich ist, habe ich in den letzten Jahren als sehr angenehme Erfahrung kennengelernt! Abgesehen von der hervorragenden Möglichkeit der E-Mail, bei der ich kein Blatt Papier in die Schreibmaschine einspannen und nicht den Brief hinterher einkuvertieren lassen und mit Briefmarke versehen zur Post bringen muss, gibt es noch viele andere hervorragende Möglichkeiten:

Ich kann im Internet alles kaufen! Angefangen von einer CD über Bücher, Geschenkartikel bis hin zum Auto! Heute ist man sogar in der Lage, eine Urlaubsreise im Internet zu buchen. Man kann sich teilweise das Hotelzimmer anschauen, in welchen man nächtigt. Bei verschiedenen „Internet-Kaufhäusern“ bin ich angemeldet, wo auch dann meine Bankverbindung hinterlegt ist, damit der Betrag abgebucht werden kann. Anfangs hatte ich große Angst, überhaupt meine Daten preiszugeben, mittlerweile bin ich dies gewohnt und hatte bisher Glück, da ich auch gewisse Sicherheitskriterien berücksichtige. Des Weiteren ist es mir möglich zu schauen, wann welcher Zug fährt und sogar die Fahrkarte buchen. Oder ich kann schauen, was heute im Fernsehen kommt und erspare mir hierdurch den Kauf der Programmzeitung. Es gibt auch einen  „Marktplatz“ im Internet. Bei Ebay kann man Dinge meist günstig ersteigern, welche es vielleicht so nicht mehr gibt. Es ist für mich als behinderten Menschen geradezu genial am heimischen Computer im warmen Zimmer zu sitzen und einzukaufen oder die Tagespresse zu lesen. Gerade im Winter ist das ein Genuss, da ich weniger nach draußen fahren muss. Sogar Schachspielen über Internet ist möglich. Man kann live mit Partnern spielen.  Eine weitere gute Sache ist die Internet-Telefonie mit einer kleinen Kamera!

Wer im Internet unterwegs ist, muss seinen Computer schützen, denn die eingangs erwähnte Internet-Kriminalität nimmt leider immer mehr zu! Damit andere Menschen sich keinen Zugang in meinen Computer verschaffen, gibt es Programme, die dies verhindern. Auch per E-Mail wird man täglich mit Werbung bombardiert! Hier gibt es Programme, die private Nachrichten von Unerwünschten herausfiltern.